11/05/2012

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Sprachenlernen für SchülerInnen

Von Katharina

11/05/2012

Lerntipp, Sprachenlernen

Bevor ich Tipps zum Sprachenlernen für SchülerInnen preisgebe, möchte ich drei Schlüsselelemente des Lernens nach Perkins beschreiben. In Perkins Modell beeinflussen drei Elemente die Art und Weise, wie ein Mensch lernt.

  1. Das erste Element ist Tempo und beschreibt die Geschwindigkeit unserer Neuronen. Diese ist von Mensch zu Mensch verschieden und angeboren. Wenn man „neural langsam“ ist, benötigt man mehr Zeit, um Neues zu erlernen. Die positive Seite daran ist, dass man beim Lernen in die Tiefe geht und man sich das Gelernte schlussendlich nachhaltig merkt.
  2. Das bereits vorhandene Wissensnetz spielt auch eine Rolle. Wenn man sich schon Vorwissen angeeignet hat, ist es leichter, neue Details dazuzulernen. Der Anfang des Sprachenlernens ist immer schwierig, aber nach der Einstiegsphase steigt die Lernkurve exponentiell nach oben und das Lernen wird leichter.
  3. Die Methode ist ein wichtiges Element, auf das SchülerInnen in der Schule leider selten Einfluss haben. Wenn 90% der SchülerInnen in einer Klasse ein Problem im Englischunterricht haben, kann das nicht an den SchülerInnen liegen. Das Ziel des Sprachenlernens sollte wie beim Klavierspielen oder Kuchen backen sein. Jedoch wird eine Fremdsprache meist wie im Geschichtsunterricht gepaukt.

Die Methode des Schulunterrichts ist meist veraltet!

Schulunterricht zielt meist zu sehr auf Strategie und Form einer Sprache ab, wie zum Beispiel Grammatikregeln oder Vokabellisten pauken. Diese Methode hat man von früherer Zeit beibehalten, als man nur schriftlich aufzeichnen konnte. Heutzutage hat man jedoch vielfältige Möglichkeiten.

Das Ziel eines Lernenden ist es, eine Fremdsprache zu verstehen oder auch zu sprechen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, die Lernmethode umzustellen! 95% des Lernens sollte im Unterbewusstsein stattfinden, um eine Sprache nachhaltig zu lernen. Wenn man Dinge immer wieder wiederholt, hat man immer schnelleren Zugriff auf das Wissen, das im Unterbewusstsein gespeichert ist. Haben Sie schon einmal Stadt-Land-Fluss gespielt? Je öfter man dieses Spiel spielt, desto schneller kann man die Felder ausfüllen, weil der Zugriff auf das Unterbewusstsein immer einfacher und schneller wird.

Kleinkinder, die die Muttersprache erlernen, pauken auch keine Vokabeln, sondern die Sprache kommt von ganz alleine. Sprache muss wie eine Tätigkeit erlernt werden. Form und Strategie sollte man erst dann lernen, wenn man ein gutes Grundwissen aufgebaut hat. Je fortgeschrittener im Lernprozess der Lernende ist, desto mehr Kritik von LehrerInnen ist erlaubt, weil sich die beiden Parteien erst jetzt auf einem ähnlichen Level bewegen und sich gegenseitig verstehen. Ein weiteres Problem von Sprachenunterricht ist, dass in der Schule zu wenig Fokus auf das Sprechen der Sprache gelegt wird.

Die Birkenbihl-Methode für SchülerInnen

Sollten Sie die Birkenbihl-Methode parallel zum Schulunterricht anwenden, ist es essentiell, vorzuarbeiten. Dafür ist es wichtig, dass Sie Hörmaterial des Sprachbuches verwenden können. Durchlaufen Sie Schritt 1 bis 3, bevor die Lektion im Unterricht behandelt wird!

Schritt 1: De-Kodieren

Übersetzen Sie die Wörter einer Lektion, die Sie bereits kennen. Wenn Sie mit einem Freund gemeinsam lernen, können Sie auch mit ihm bzw. ihr vergleichen und weitere Übersetzungen zu Ihrem Text hinzufügen. Für die Übersetzung  unbekannter Wörter verwenden Sie das Sprachlernbuch oder Wörterbücher. Am Anfang werden Sie alle Wörter übersetzen müssen, da Sie noch kein Vorwissen besitzen. Nach einer gewissen Zeit de-kodieren Sie nur noch neue Wörter.

Tipp: Wenn Ihnen eine Übersetzung in einer anderen Fremdsprache leichter fällt als in Ihrer Muttersprache oder Sie Verlinkungen und Eselsbrücken einbauen wollen, können Sie manche Wörter auch in anderen Sprachen de-kodieren. Auch Zeichnungen der Bedeutung von Wörtern sind erlaubt.

Schritt 2: aktives Hören

Dazu benutzen Sie das Hörmaterial zum Kurs. Die Reihenfolge des Lernprozesses in Schulen ist meist falsch, denn Lehrer verlangen meist das Sprechen einer Fremdsprache vom ersten Unterricht an. Doch wie sollen Sie wissen, wie man die Wörter ausspricht, wenn Sie sie noch nie gehört haben? Auch ein Kind hört zuerst die Sprache für Monate, bevor es erste Sprechversuche wagt. Anfangs macht man Fehler, die man später meist von selbst ausbessert. Hören Sie also die Lektionen mehrfach an und lesen Sie dabei die De-Kodierung mit, bis Sie die Bedeutung der Wörter sowie die Aussprache kennen.

Schritt 3: passives Hören

Diesen Schritt durchlaufen Sie nur, wenn Sie die Fremdsprache nicht nur verstehen, sondern auch sprechen möchten. Durch das wiederholte Hören der Fremdsprache im Hintergrund eignen Sie sich eine perfekte Aussprache an. Das ist die Vorbereitung auf das Sprechen der Sprache.

In der Schule, Schritt 4: Aktivitäten

Sollten Sie die Birkenbihl-Methode parallel zum Sprachunterricht anwenden, müssen Sie der Schule voraus sein! Der Unterricht wird somit zur Aktivität. Auch wenn im Unterricht Grammatikregeln und dergleichen behandelt werden, verstehen Sie den Stoff nun, da Sie sich schon Vorwissen angeeignet haben. Grammatikübungen werden für Sie zu Sprachspielen.

TIPP:

Film-Sprachkurse – Film sehen und gehirn-gerecht nach der Birkenbihl-Methode Fremdsprachen lernen! Mehr dazu erfahren Sie hier:

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Katharina

Über die Autorin

Content Managerin und Bloggerin Katharina Rucker beschäftigt sich seit 2011 intensiv mit der Birkenbihl-Methode sowie den Kreativtechniken und Denktools von Vera F. Birkenbihl.

Seit 2014 arbeitet sie als selbstständige Online & Performance Marketerin: www.rucker-marketing.at

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